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Ist Streusalz schlecht für die Umwelt?

Wie schädlich ist Streusalz für die Umwelt?

StreusalzJeder von euch kennt es. Der Winter ist wieder da und auf den Straßen liegt teilweise Zentimeter hoch der Schnee. Nun heißt es wieder: Früh morgens aufstehen und erst einmal Schneeschippen. Eine Tätigkeit die mit Sicherheit die wenigstens von euch gerne ausführen.

Damit man am nächsten Morgen nicht wieder so früh aufstehen muss, fällt oftmals die Wahl auf das beliebte Streusalz, welches aber aus ökologischer Sicht keine gute Idee ist.

Wir wollen euch daher heute einmal in diesem kurzen Artikel erläutern, was Streusalz überhaupt ist und wie gefährlich das auf Dauer für die Umwelt sein kann.

Was ist Streusalz?

Handelsübliches Streusalz, wie ihr es in jedem Baumarkt kaufen könnt, besteht zu mindestens 94 Prozent aus Steinsalz oder Kochsalz, also Natriumchlorid (NaCl). Durch die Zugabe von Hilfsstoffen wird es dabei ungenießbar gemacht, so dass man dieses nicht für sein leckeres Frühstücksei am Morgen verwenden kann. Hinzukommen aber auch natürliche Begleitstoffen wie Ton, Calcium- oder Magnesiumsulfat. Ein zusätzlicher Bestandteil ist aber auch Eisen- oder Kaliumhexacyanoferrat als Rieselhilfe. Somit ist es optimal für die Wetterbedingungen im Winter geeignet und schützt ebenfalls vor Glätte und dem daraus resultierenden Rutschen.

Die Wirkung von Streusalz

Die Wirkung von Streusalz kennen sicherlich viele von euch. Es lässt das Eis sehr gut schmelzen und wird daher auch Auftau- oder Tausalz genannt. Der Effekt kommt daher, dass im Eis auch immer ein Teil flüssiges Wasser vorhanden ist. Darin lösen sich die Ionen des Salzes auf und verhindern, dass sich die Wassermoleküle zu festen Strukturen zusammenschließen und das Wasser gefriert. Am Übergang zur Salzlösung schmilzt immer weiteres Eis, das durch das Salz auch bei Minusgraden nicht mehr gefrieren kann. Dies hat den Effekt, dass sich also das Eis durch die Zugabe von Streusalz auf den Straßen langsam auflöst und keine Gefahr mehr für Autofahrer darstellt.

Der Schaden für die Umwelt

Verkehrssicherheit im WinterEin weitaus weniger bekanntes Thema ist aber auch der daraus resultierende Schaden für die Umwelt. Denn bei sehr stark befahrenen Straßen, welche auch überdurchschnittlich oft gestreut werden, erleiden Pflanzen und Bäume Schäden durch das Streusalz. Dabei ist die Tatsache, dass ca. 15% des verteilten Streusalzes durch die fahrenden Autos aufgewirbelt und auf den Pflanzen verteilt wird, dramatisch. Es kommt dabei bei Pflanzen zu Verätzungen.

Ein weiteres Problem ist aber auch das eindringende Salz in den Boden. Es wird dann von den Pflanzen über die Wurzeln aufgenommen und das Gleichgewicht in ihren Zellen wird extrem beschädigt. Die Auswirkungen sind meist erst zeitverzögert sichtbar: Ein verspäteter Austrieb im Frühling, braune Blätter und verfrühter Laubfall.

Belastung für die Böden

UmweltEin weiteres Problem von zu viel Salz ist die Verkrustung der Böden. Die obere Bodenschicht verdichtet sich massiv, wird schlechter durchlüftet und kann anschließend auch weniger Wasser aufnehmen und speichern. Die Folge ist das Auswaschen von Mineralstoffen wie Calcium und Magnesium mit dem Sickerwasser in tiefere Bodenschichten. Dies wiederum bedeutet aber auch, dass diese Mineralstoffe den Pflanzen nicht mehr zur Verfügung stehen.

Das Salz mindert darüber hinaus die Stoffwechselaktivität der Mikroorganismen im Boden und macht Pflanzen und Bäume anfälliger für Infektionen mit Pilzen und Bakterien.

Zudem haben es auch neue Pflanzen, welche sich noch im Wachstum befinden, schwer. Denn die Keime schaffen es oft nicht mehr, die dicken und verkrusteten Bodenoberfläche zu durchdringen.

Gefahr für die Gewässer

Was viele von euch auch schon vermutet haben: Streusalz schadet auch den Gewässern. Denn die sehr hohe Salzkonzentration gelangt natürlich auch irgendwann einmal in Flüsse, Bäche und Seen.  Dort kann das Salz dann sehr negative Auswirkungen auf die Organismen haben, welche oft nur Süßwasser gewohnt sind. Aber auch im Grundwasser kann nach dem Winter ein deutlich höherer Salzgehalt nachgewiesen werden, was auch für uns Menschen schädlich sein kann.

Unser Fazit

So praktisch Streusalz im Winter auch sein mag, all die positiven Eigenschaften haben auch ihren Preis für unsere Umwelt. Zwar sind wir nicht der Meinung das Streusalz generell verboten werden sollte, aber der Umgang damit sollte überdacht werden. Denn oftmals wird im Winter viel zu viel Streusalz auf die Straßen gekippt. Dies bringt uns allen keinen Mehrwert, kostet nur Geld und bringt einen erheblichen Schaden für die Umwelt. Ein bewussterer Umgang mit Streusalz ist daher empfehlenswert.



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