Elektroauto Tesla Model S

Elektroauto: Ist es umweltfreundlich oder nicht?

Kein Gestank, keine Abgase, kein Lärm. Immer wieder werden Aspekte des Umwelt- und Klimaschutz bemüht, um den Nutzen von Elektroautos hervorzuheben. Thema Elektromobilität ist sicherlich ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht die Herausforderungen der Mobilität von morgen zu bewältigen.

[alert style=“success“]Doch wie umweltfreundlich sind E-Autos eigentlich wirklich?[/alert]

Meinungen gehen auseinander

Elektroauto Tesla Model SInsgesamt gewinnen E-Autos in den letzten Jahren zwar zunehmend an öffentlicher und medialer Aufmerksamkeit, die Zahl der auf deutschen Straßen zugelassenen Fahrzeuge ist aber immer noch sehr gering. Das politisch ambitionierte Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf die Straßen zu bringen, wurde nicht erreicht, aktuellen Statistiken zufolge sind es zum derzeitigen Stand nicht mal 137.000.

Die Meinungen über die Frage, ob Elektroautos tatsächlich sauberer sind als Benziner oder Diesel gehen, gehen stark auseinander. Während die einen den Ausbau der Elektromobilität als unbedingt notwendig erachten, um den CO² Ausstoß in den kommenden Jahren zu senken, kritisieren andere vor allem die´energieintensive Produktion der E-Autos sowie die Tatsache, dass die verwendeten Batterien oft umweltschädlich sind. Auch sei der Ökostrom, mit welchem ein E-Auto geladen wird im Zweifel gar kein echter Ökostrom. Wer hat nun also recht?

Wie klimaschonend ist ein Elektroauto wirklich?

Beim Fahren stößt ein elektrisch betriebenes Fahrzeug im Gegensatz zu Autos mit Verbrennungsmotoren keinerlei umweltschädliche Emissionen aus. Klimaneutral fährt es dadurch allerdings keinesfalls, denn die Akkus moderner Elektroautos – Lithium-Ionen-Batterien, benötigen zwar kein Benzin oder Diesel, wohl aber Strom als Energielieferant. In Deutschland macht der Anteil regenerativer Energien im Gesamtstrommix etwa 56 Prozent aus, sodass fast die Hälfte aller hierzulande fahrenden Elektroautos also mit Atom- oder Erdgas Kohleantrieb unterwegs sind.

Auspuff eines DieselautosAuch wenn beim elektrischen Fahrzeug keine Emissionen ausstoßen werden, Feinstaub wird beim Bremsen dennoch verursacht. E-Autos fahren zudem in der Regel auf denselben Rädern wie Benziner und Diesel, sodass ebenfalls Abrieb entsteht. Darüber hinaus wird die Umwelt und das Klima nicht ausschließlich durch Emissionen, Abrieb und Feinstaub belastet.

Ein Vergleich der unterschiedlichen Antriebsarten ergibt nur dann Sinn, wenn alle Umwelteinflüsse jeweils von der Produktion bis zur Entsorgung betrachtet werden.

Rohstoffeinsatz und Verwertung

Sowohl die Produktion von Elektroautos, als auch von Benzinern oder Dieselfahrzeugen ist sehr energieintensiv im Herstellungsprozess. Zudem werden sowohl bei Motoren, als auch bei Akkus teilweise seltene Rohstoffe benötigt, darunter etwa Grafit, Kobalt, Lithium oder Platin. Beim reinen Rohstoffeinsatz haben Autos mit Verbrennungsmotoren in Bezug auf die Energiebilanz zumindest noch einen leichten Vorteil. Insbesondere die aufwändige Batterieproduktion trägt beim Elektroauto dazu bei.

[alert style=“warning“]Auch das Recyclen von Batterien ist wesentlich aufwändiger, als es bei einem Motor der Fall ist.[/alert]

Die Sache mit den Akkus

Elektroauto aufladenIm Jahr 2017 veröffentlichten schwedische Wissenschaftler eine viel beachtete Studie zum Thema CO² Bilanz und Batterie-elektrische Motoren. Die Studie kam zu dem Schluss, dass alleine bei der Produktion der Akkus so viel Energie benötigt werde, dass Elektroautos letztlich nicht weniger umweltschädlich sind, wie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Die CO² Werte beliefen sich der Studie zufolge auf im Durchschnitt 150 bis 200 Kilogramm pro Kilowattstunde Speicherkapazität. Der Umweltvorteil von Elektroautos gegenüber herkömmlichen PKW-Antriebsarten schien demnach entkräftet zu sein. Nicht wenige Gegner der E-Mobilität führen diese Studie und die Ergebnisse noch immer als ein Hauptaspekt ihrer Kritik an, heute liegen aber neuere Erkenntnisse vor.

Angesichts des schlechten Abscheidens von Batterie-betriebenen Motoren stellte die schwedische Energiebehörde einen neuen Bericht in Auftrag, um die Ursachen zu untersuchen. Bei dieser neuen Studie beliefen sich die CO² Werte bei der Herstellung von Akkus auf durchschnittlich nur noch 61 bis 106 Kg pro Kilowattstunde Speicherkapazität. Grund für diese verbesserten Werte sei eine Umstellung der Produktion sowie verbesserte Produktionsbedingungen bei einem Elektroauto.

[alert style=“warning“]Mehr Informationen zum Stromverbrauch von einem Elektroauto finden Sie auf bussgeldkatalog.org[/alert]

Fazit

Die Beurteilung der Gesamtenergiebilanz ist dem Verbraucher kaum möglich. Insgesamt sind Elektroautos effizienter und weniger umweltschädlich im laufenden Betrieb, Autos mit Verbrennungsmotoren haben in Bezug auf die Produktion noch die Nase vorn. Vorteile in der CO²Bilanz sich für moderne E-Autos im Vergleich zu Benzinern ergeben sich nach etwa acht Jahren, im Vergleich zu Dieselfahrzeugen nach etwa 14 Jahren.

Um sich ein genaueres Urteil über die effizientere CO² Bilanz bilden zu können ist es notwendig, alle Umwelt-spezifischen Aspekte der jeweiligen Antriebsart mit in die Überlegungen mit einzubeziehen. Bei Benzinern und Dieselfahrzeugen müssen neben Produktion und Verbrauch vor allem die Ölförderung, der Öltransport sowie der Betrieb der Raffinerien und Tankstellennetze berücksichtigt werden.

Auch das aktuelle Verkehrsaufkommen auf den Straßen und der daraus resultierende Stau müssen mit berücksichtigt werden. Da im Stau ein herkömmliches Fahrzeug meist Diesel oder Benzin verbraucht. Ein Elektroauto hingegen keine Energie beim Stillstand benötigt.

Bei Elektroautos spielen vor allem die Strompreise, die Entwicklung der Strompreise sowie der verfügbare Anteil an Ökostrom eine Rolle, wenn es darum geht die ökologischen Vorteile einzuschätzen. In Zukunft werden Akkus deutlich leistungsfähiger werden und so stehen die Chancen gut, dass in absehbarer Zeit tatsächlich Elektroautos zur Verfügung stehen, mit denen man wesentlich umweltfreundlicher mobil sein kann, als es bislang noch der Fall ist.

Kerstin Schmidt
Content Managerin und erfahrene Ghostwriterin bei Hausarbeit-Agentur

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