Hohe Ladeverluste bei Elektroautos
In unserem heutigen Artikel wollen wir einmal die Ladeverluste von Elektroautos näher beleuchten und somit einige Mythen beseitigen aber auch für Aufklärung sorgen. Wir wollen dabei ganz analytisch an das Thema herangehen und euch dabei zeigen, dass besonders im Winter der Ladeverlust bei E-Autos besonders hoch ist und es daher nicht immer so „grün“ zugeht wie viele meinen. Aber auch das Laden an einer Wallbox oder an einer normalen Steckdose kann einen großen Unterschied ausmachen.
Das Laden eines Elektroautos werden wir dabei heute in mehrere Kategorien unterteilen. Wir werden zuallererst mal beleuchten wie sich das Laden von einem Elektroauto Zuhause an der eigenen Wallbox in puncto Effizienz verhält und was man dabei besonders im Winter alles beachten sollte. Aber auch das Aufladen mit Wechselstrom und mit Gleichstrom werden wir hier in diesem Artikel noch mal kurz näher beleuchten. Denn auch dabei gibt es große Unterschiede, welche unbedingt erwähnt werden sollten.
E-Auto zuhause aufladen
Der Großteil der E-Fahrzeuge wird wahrscheinlich zuhause an der eigenen Wallbox aufgeladen. Diese ist zumeist in einer Garage montiert oder befindet sich auf dem Grundstück vor einem Stellplatz. Sollte keine Ladebox vorhanden sein, so kann das Auto auch selbstverständlich über eine handelsübliche Steckdose aufgeladen werden. Jedoch ist dies in den meisten Fällen leider sehr zeitraubend, da das Elektroauto teilweise oft mindestens einen Tag und länger benötigt um wieder einen ganz vollen Akku zu haben.
Dank sehr aussagekräftigen Messungen durch den ADAC gibt es dabei eindeutige Tendenzen. Das Laden an einer Wallbox fällt dabei in beinahe allen E-Fahrzeugen deutlich besser aus und ist somit viel effizienter.
Doch wie kommen die Ladeverluste im Vergleich zu einer normalen Steckdose zustande?
Da die meisten Elektroautos in ihren Akku lediglich gleich Strom speichern können, jedoch aber Wechselstrom aus einer Steckdose kommt, muss erst ein Ladegerät den Wechselstrom in Gleichstrom umwandeln. Dabei entstehen natürlich Verluste, welche den Unterschied machen. Aber auch die Zuleitung und die meist sehr dünn konfektionierten Kabel von einer normalen Steckdose mit 230 Volt sorgen ebenfalls für teils hohe Verluste. Besonders bei langen Zuleitungen kann dabei der Verlust auf bis zu 4% steigen, besonders bei älteren Hausinstallationen in denen schon der Querschnitt von der Zuleitung deutlich geringer ausfällt. Rechnet man alles zusammen so beträgt der Ladeverlust von der Haushaltssteckdose 10 – 30%. Dies ist also ein sehr großer Wert, welcher sich jedoch auch stark nach dem eigenen Haus und der dortigen Verkabelung richtet.
Laden an der Wallbox
Da das Laden an der heimischen Wallbox in den meisten Fällen dreiphasig durchgeführt wird und daher ein deutlich größerer Strom fließen kann, ist auch die Effizienz um einiges höher. Zudem werden die Wallboxen auch durch einen Elektriker angeschlossen, der eine Zuleitung wählt, welche einen möglichst hohen Querschnitt hat und somit deutlich weniger Leitungsverluste besitzt. Wandlungsverluste im OnBoard-Ladegerät fallen trotzdem in gleicher Höhe an.
Ein großer Unterschied macht aber auch die Ladezeit aus. Denn das Elektroauto muss so nicht über einen sehr langen Zeitraum einige Steuergeräte mit Stromversorgung. Da der Akku an einer Wallbox wesentlich schneller geladen wird, wird natürlich auch die Betriebsdauer der Nebenverbraucher deutlich reduziert und somit kann man sagen, dass in Summe nur ein Ladeverlust an der Wallbox von 5 – 10% vorhanden ist.
Ladeverluste vermeiden
Wie ihr also oben schon feststellen konntet, ist die Ladezeit maßgeblich dafür verantwortlich wie der Ladeverlust bei einem Elektroauto ausfällt. Demzufolge ist eine deutlich höhere Ladeleistung in den meisten Fällen viel effizienter und sorgt natürlich auch hierbei für einen deutlich kürzeren Ladevorgang. Aus Kostengründen und natürlich auch aus Sicht der Effizienz sollten also die Autos in den meisten Fällen an einer Wallbox mit maximaler Ladeleistung angeschlossen werden um so die Batterien möglichst schnell wieder voll zu bekommen.
Was der ADAC dabei auch kritisiert ist, dass die Ladeverluste meistens nicht bei den Herstellern direkt angegeben werden und somit mehr oder weniger in der Grauzone fallen. Es ist also für viele Besitzer eines E-Autos meistens nicht ersichtlich, wie effizient sie den Akku an der eigenen Wallbox aufladen können und was sie dabei sonst noch so alles beachten müssen.
Laden im Winter
Ein weiterer Faktor ist natürlich auch das Aufladen bei sehr kalten Temperaturen im Winter. Oftmals benötigt der Akku dabei deutlich länger, wenn sich dieser im kalten Zustand befindet. Demzufolge verringert sich auch die Ladeeffizienz und die Kosten für den Strom erhöhen sich. Zwar verfügen die meisten Elektrofahrzeuge über eine Vorheizfunktion des Akkus, damit dieser schnell am Anschluss geladen werden kann, aber dabei wird natürlich auch massenweise Energie verbraucht.
Zudem gibt es selbstverständlich noch mal einen großen Unterschied ob das Elektrofahrzeug bei dem sehr kalten Wetter sich außerhalb vom Gebäude befindet oder in der Garage. In der Garage sind meistens deutlich milder Temperaturen vorhanden, so dass auch hier der Akku nicht lange vorgeheizt werden muss und somit die Ladeeffizienz nochmal deutlich steigt.
Fazit
Wie ihr also sehen könnt, ist das Thema Ladeverlust bei einem Elektrofahrzeug ein sehr komplexes Thema und man kann nicht pauschal sagen inwieweit sich der Ladeverlust für sein eigenes E-Fahrzeug auswirkt. Oftmals ist es eine Kombination aus mehreren Dingen wie zum Beispiel der Standort, die Lademöglichkeit und natürlich auch die Außentemperatur. So kann es also gut und gerne einmal sein, dass ein Elektrofahrzeug beim Laden einen Ladeverlust von bis zu 30% erreicht. Und dies ist wirklich verschenktes Geld, was nicht sein muss.