Verbrenner-Verbot ab 2035
Die Entscheidung ist getroffen. Ab 2035 dürfen keine neuen Diesel und Benziner mehr zugelassen werden. Doch was sind die Folgen vom Verbrenner-Verbot und wie sehen die Vorteile und Nachteile aus?
In diesem Artikel wollen wir euch einmal kurz über das Verbrenner-Verbot aufklären.
Ein Verbot von Verbrennungsmotoren in Europa wird zunehmend als notwendige Maßnahme betrachtet, um die Ziele im Kampf gegen den Klimawandel und die Luftverschmutzung zu erreichen. Durch den Einsatz von fossilen Brennstoffen stoßen Verbrennungsmotoren große Mengen an Kohlendioxid und anderen schädlichen Abgasen aus, die sowohl die Umwelt als auch die menschliche Gesundheit belasten. Das Verbot von Verbrennungsmotoren würde daher dazu beitragen, die Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren und den Übergang zu saubereren und klimafreundlicheren Alternativen zu beschleunigen. Allerdings gibt es auch Herausforderungen und Nachteile, die bei der Umsetzung des Verbots berücksichtigt werden müssen, wie zum Beispiel die Auswirkungen auf die Automobilindustrie und die Infrastruktur für alternative Antriebe.
Gründe für das Verbot von Verbrennungsmotoren
Das Verbot von Verbrennungsmotoren in Europa hat mehrere Gründe, die von Umwelt- und Gesundheitsproblemen bis hin zur Förderung von Innovationen und Technologien reichen.
- Klimaschutz: Verbrennungsmotoren sind eine der Hauptursachen für den Ausstoß von Treibhausgasen, insbesondere Kohlendioxid (CO2). Der Verkehrssektor trägt erheblich zum Klimawandel bei, und das Verbot von Verbrennungsmotoren würde dazu beitragen, die Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren und somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
- Luftqualität: Die Emissionen von Verbrennungsmotoren haben auch erhebliche Auswirkungen auf die Luftqualität und die Gesundheit der Bevölkerung. Insbesondere Stickoxide (NOx) und Feinstaub können schwere Atemwegserkrankungen und andere Gesundheitsprobleme verursachen. Das Verbot von Verbrennungsmotoren würde daher auch dazu beitragen, die Luftqualität zu verbessern und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.
- Technologieförderung: Das Verbot von Verbrennungsmotoren könnte auch die Entwicklung und den Einsatz neuer Technologien fördern, insbesondere von Elektro- und Wasserstoffantrieben sowie von alternativen Kraftstoffen. Dies würde dazu beitragen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und die Energiewende voranzutreiben.
- Wettbewerbsfähigkeit: Durch das Verbot von Verbrennungsmotoren könnte Europa auch seine Wettbewerbsfähigkeit in der Automobilindustrie steigern, da es dazu beitragen würde, dass europäische Unternehmen neue Technologien und Innovationen vorantreiben und somit international wettbewerbsfähiger werden.
Wann genau kommt das Verbrenner-Verbot für Pkws?
Die EU hat ein Flottenziel für Autohersteller eingeführt, das sie verpflichtet, den CO2-Ausstoß aller von ihnen innerhalb eines Jahres verkauften Pkw, also für die gesamte Flotte, schrittweise zu senken. Bis zum Jahr 2035 soll der CO2-Ausstoß von neu zugelassenen Pkw in der EU auf Null reduziert werden. Dies ist Teil der Bemühungen, den Klimawandel zu bekämpfen und den Übergang zu klimafreundlicheren Alternativen zu beschleunigen.
[alert style=“danger“]Es ist also offiziell. Ab 2035 gibt es keine neuen Verbrenner mehr auf unseren Straßen![/alert]Wie lange dürfen Verbrenner noch fahren?
Die neuen EU-Vorgaben gelten ausschließlich für neu zugelassene Pkw, also für Fahrzeuge, die erstmals zugelassen werden. Bestandsfahrzeuge sind von den neuen Regelungen nicht betroffen. Allerdings könnten strengere Schadstoffrichtlinien zur Verbesserung der Luftqualität dazu führen, dass ältere Fahrzeuge in bestimmten Gebieten oder auf bestimmten Strecken von zonalen oder streckenbezogenen Fahrverboten betroffen sind.
Verbrenner-Verbot in anderen Ländern
Das Verbot von Verbrennungsmotoren gewinnt weltweit an Bedeutung, da immer mehr Länder Maßnahmen ergreifen, um ihre Emissionen zu reduzieren und den Übergang zu klimafreundlicheren Alternativen zu beschleunigen.
Einige Länder haben bereits konkrete Pläne für das Verbot von Verbrennungsmotoren angekündigt. So plant Norwegen, bis 2025 den Verkauf von neuen Benzin- und Dieselautos zu verbieten, während Island das Verbot bis 2030 einführen will. Auch andere Länder haben ähnliche Pläne angekündigt, darunter Großbritannien (2030), Kanada (2035) und Kalifornien in den USA (2035).
In China, dem größten Automobilmarkt der Welt, hat die Regierung angekündigt, dass bis 2035 eine Mehrheit der verkauften Fahrzeuge elektrisch oder mit Wasserstoff betrieben werden soll. In Indien wurde eine ähnliche Zielsetzung für das Jahr 2030 angekündigt.
Auch einige Automobilhersteller haben sich dem Trend angeschlossen und ihre eigenen Ziele für den Übergang zu emissionsfreien Fahrzeugen angekündigt. So hat beispielsweise Volvo angekündigt, dass ab 2030 alle neu zugelassenen Fahrzeuge ausschließlich elektrisch betrieben sein werden.
Sind E-Fuels die Rettung für Verbrenner?
Seitdem das Verbot von Verbrennungsmotoren in Europa beschlossen wurde, suchen Autohersteller und Experten nach Alternativen. Um auch weiterhin auf den Einsatz von fossilen Brennstoffen zurückgreifen zu können. Hierbei könnte die Lösung in sogenannten E-Fuels oder biogenen Treibstoffen liegen, die zumindest bilanziell CO₂-neutral sein können und somit im Bestand oder in Bereichen, die sich nicht für die Elektrifizierung eignen, eingesetzt werden können. Aus diesem Grund hat sich auch der ADAC gegen ein Verbot von Verbrennungsmotoren ausgesprochen.
Allerdings werden E-Fuels für Neufahrzeuge spätestens ab 2035 wohl keine Rolle mehr spielen. Die EU-Kommission hat zwar den Auftrag bekommen, einen Mechanismus für die Nutzung von E-Fuels in neuen Pkw ab 2035 zu entwickeln, allerdings nur „außerhalb der Flottengrenzwerte“. Das bedeutet, dass Fahrzeuge, die in Großserie produziert werden, von einer möglichen Ausnahmeregelung für Verbrenner-Pkw wohl nicht erfasst werden. Somit könnten E-Fuels ab 2035 nur noch in Neufahrzeugen von Herstellern eingesetzt werden, die pro Jahr in Kleinserie weniger als 1000 Autos produzieren oder in Sonderfahrzeugen wie Feuerwehr- oder Krankenwagen.
Auswirkungen des Verbots von Verbrennungsmotoren in Europa
Das Verbot von Verbrennungsmotoren in Europa wird zweifellos erhebliche Auswirkungen auf die Autoindustrie und die Gesellschaft haben. Eine der größten Veränderungen wird darin bestehen, dass alle neuen Pkw ab 2035 ausschließlich mit Elektroantrieb oder anderen emissionsfreien Technologien ausgestattet sein müssen. Dies wird einen enormen Schub für die Elektromobilität bedeuten und dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen.
Allerdings wird das Verbot auch Herausforderungen mit sich bringen. Viele Länder sind noch nicht ausreichend auf die notwendige Infrastruktur und die Stromversorgung für eine flächendeckende E-Mobilität vorbereitet. Die Elektrofahrzeugproduktion wird zunehmen, aber auch der Bedarf an Batterierohstoffen wie Lithium, Kobalt und Nickel wird steigen. Es wird notwendig sein, eine nachhaltige und sozial gerechte Rohstoffgewinnung sicherzustellen.
Gefährlich für die Autoindustrie
Für die Autoindustrie wird das Verbot von Verbrennungsmotoren eine erhebliche Herausforderung darstellen. Die Unternehmen müssen ihre Produktion und ihre Geschäftsmodelle umstellen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Insbesondere die Hersteller von Verbrennungsmotoren müssen sich auf den Einsatz von Elektromotoren oder anderen emissionsfreien Technologien konzentrieren. Es wird auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt geben, da neue Fähigkeiten und Qualifikationen erforderlich sein werden.
Das Verbot von Verbrennungsmotoren wird jedoch auch positive Auswirkungen haben. Es wird dazu beitragen, die Luftqualität in Städten zu verbessern und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Die Klimabilanz von Elektrofahrzeugen ist im Vergleich zu Verbrennungsmotoren deutlich besser. Zudem können alternative Kraftstoffe wie E-Fuels eine Rolle spielen und dazu beitragen, auch ältere Fahrzeuge klimafreundlicher zu machen.
Fazit
Ob was Verbrenner-Verbot nun sinnvoll ist oder nicht, sei dahingestellt. Es wird jedoch nun auf jeden Fall kommen und sehr vieles verändern.
Wie steht ihr zu diesem Thema?
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